Netanjahu zu Trump: Israel wird Iran erneut angreifen, wenn es sein muss
Israels Premierminister warnte den US-Präsidenten persönlich: Sollte Teheran sein Atomprogramm wieder aufnehmen, werde Israel nicht zögern, erneut zuzuschlagen. Donald Trump widersprach nicht.

Es war eine klare Botschaft – und sie kam an der höchsten Stelle an. Nach Informationen des „Wall Street Journal“ erklärte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu in einem vertraulichen Gespräch mit US-Präsident Donald Trump, dass Israel erneut militärisch gegen Iran vorgehen werde, sollte das Regime in Teheran seine atomaren Ambitionen wieder aufnehmen. Trump, der derzeit wieder im Weißen Haus sitzt, widersetzte sich dem nicht. Zwar betonte er, eine diplomatische Lösung zu bevorzugen, doch eine militärische Reaktion Israels lehnte er nicht ab.
Der Bericht stützt sich auf hochrangige israelische und amerikanische Quellen. Demnach machte Trump deutlich, dass er auf den Druck durch mögliche weitere israelische Schläge setzt, um Iran zu einer Einigung zu bewegen – einer Einigung, die den Bau einer Atombombe verhindern soll. Israel jedoch zeigt sich skeptisch, ob Diplomatie allein ausreicht, um Teherans Absichten zu stoppen.
Schon vor Tagen hatte Israels Verteidigungsminister Israel Katz auf einem Luftwaffenstützpunkt klare Worte gefunden. „Die lange Hand Israels wird euch in Teheran, Täbriz, Isfahan und überall dort erreichen, wo ihr versucht, uns zu bedrohen“, sagte Katz an die Adresse von Irans Oberstem Führer Ali Khamenei. „Wenn wir zurückkehren müssen – dann tun wir das. Und zwar mit noch größerer Kraft.“
Mit dem Ende der israelischen Operation „Am K’Lavi“ im Iran im Juni hatte sich angedeutet, dass eine neue Phase der Abschreckung beginnen könnte. Damals war Israels Luftwaffe tief ins iranische Territorium vorgedrungen. In Jerusalem geht man seitdem davon aus, dass diese Machtdemonstration – insbesondere in Kombination mit einem entschlossenen amerikanischen Präsidenten – die strategische Lage verändert hat.
Ein israelischer Regierungsvertreter sagte gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender „Kan“, man sei überzeugt, dass Iran derzeit keine direkte „Flucht nach vorn“ Richtung Atomwaffe wagen werde. „Es gibt jetzt eine amerikanische Drohung, die realisiert wurde“, so der Funktionär. Damit ist der US-Angriff vom Mai gemeint, bei dem amerikanische Streitkräfte gezielt iranische Militäreinrichtungen ausschalteten – in enger Koordination mit Israel.
Doch Netanjahu macht deutlich, dass sich Israel nicht auf fremde Garantien verlassen wird. Wenn Iran erneut in Richtung Bombe marschiert, wird Jerusalem handeln – ob mit oder ohne Washingtons Zustimmung.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: GPO
Artikel veröffentlicht am: Samstag, 12. Juli 2025