Iran zerstörte US-Kommunikationskuppel in Katar
Satellitenbilder zeigen direkten Treffer im US-Stützpunkt Al-Udeid – Washington schweigt bislang zu möglichem Verlust kritischer Infrastruktur.

Ein hochsensibler Stützpunkt der US-Luftwaffe im Nahen Osten wurde offenbar zielgerichtet beschädigt: Neue Satellitenaufnahmen belegen, dass bei der iranischen Vergeltungsattacke vom 23. Juni eine geodätische Kuppel auf dem amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid in Katar vollständig zerstört wurde. Die betroffene Struktur diente der Satellitenkommunikation der US-Streitkräfte – ein potenzieller strategischer Verlust, zu dem sich weder die USA noch Katar bislang öffentlich geäußert haben.
Die Bilder stammen von der kommerziellen Überwachungsfirma Planet Labs und zeigen einen klaren Vorher-Nachher-Vergleich: Während die empfindliche Kuppel am Morgen des 23. Juni noch intakt zu sehen ist, fehlt sie auf den Aufnahmen vom 25. Juni vollständig. Brandspuren und leichte Schäden an benachbarten Gebäuden untermauern den Verdacht eines punktgenauen Treffers.
Drohne oder Warnschuss? Widersprüchliche Lesarten des Angriffs
Offiziell sprach Ex-Präsident Donald Trump kurz nach dem Angriff von einer „vorab angekündigten“ und weitgehend harmlosen Attacke, bei der 13 von 14 iranischen Raketen abgefangen worden seien. In seinem Netzwerk schrieb er sogar, er „danke dem Iran für die Warnung“, da so Menschenleben verschont worden seien.
Die Realität vor Ort erzählt jedoch eine differenziertere Geschichte. Die Zerstörung einer 2016 für 15 Millionen Dollar modernisierten Satellitenkommunikationseinrichtung widerspricht der Darstellung einer symbolischen Machtdemonstration. Stattdessen deuten viele Hinweise darauf hin, dass es sich um einen gezielten Drohnenangriff gehandelt haben könnte – möglicherweise mit einer präzisionsgelenkten Kamikazedrohne.
Dies stützt auch ein Bericht von Iran International, einem oppositionsnahen Medium, das als erstes über die Zerstörung auf Basis anderer Satellitendaten berichtet hatte. Die Annahme: Der Iran wollte kein großflächiges Blutvergießen, sondern die Fähigkeit der USA zur sicheren Kommunikation im Persischen Golf symbolisch und taktisch beschädigen.
Iran feiert, Washington schweigt
Während der frühere Präsident den Angriff öffentlich verharmloste, zeigten sich hochrangige Vertreter des iranischen Regimes demonstrativ zufrieden. Die Revolutionsgarden bezeichneten den Angriff als „zerstörerisch und kraftvoll“, während Ahmad Alamolhoda – ein einflussreicher Geistlicher und Berater des obersten Führers Ali Khamenei – behauptete, das gesamte Kommunikationssystem des Stützpunkts sei zerstört worden.
Er erklärte, die „Befehls- und Verbindungslinien“ zwischen Al-Udeid und anderen US-Stützpunkten in der Region seien „vollständig gekappt“. Ob dies militärisch zutrifft oder Teil propagandistischer Überhöhung ist, bleibt offen – ebenso wie eine offizielle Reaktion der USA. Dass die US-Regierung bislang keinerlei Details veröffentlicht hat, lässt zumindest auf diplomatische Zurückhaltung oder strategisches Schweigen schließen.
Symbolträchtiger Schlag auf das Nervenzentrum
Der Stützpunkt Al-Udeid ist mit Abstand der wichtigste amerikanische Militärstützpunkt in der Golfregion. Von hier aus werden Drohnenoperationen, Lufteinsätze und Nachrichtendiensteinsätze gesteuert. Eine Zerstörung der Kommunikationskuppel könnte – wenn auch nur vorübergehend – die Fähigkeit zur Koordination von Einsätzen beeinträchtigt haben.
Besonders brisant: Der Angriff gilt als Antwort auf US-Luftangriffe gegen iranische Nuklearanlagen, die wenige Tage zuvor im Rahmen des kurzen, aber intensiven Iran-Kriegs erfolgt waren. Der Schlag gegen Al-Udeid könnte somit als Versuch gewertet werden, die strategische Verwundbarkeit der USA in der Region bloßzustellen – ohne eine Eskalation zu provozieren.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von US gov - https://research.archives.gov/id/6684299, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6925360
Artikel veröffentlicht am: Samstag, 12. Juli 2025