Israel greift mit Raketenbooten an: Marine-Angriff auf Huthi-Stützpunkt im Hafen von Hudaida
Zum ersten Mal schlägt Israels Marine in Jemen zu – als klare Antwort auf die anhaltenden Angriffe der Huthis. Die Botschaft: Kein Hafen, keine Grenze ist sicher, wenn Israels Sicherheit bedroht wird.

Ein ungewöhnlicher Moment in einem ohnehin beispiellosen Krieg: Erstmals seit Beginn der Konfrontationen zwischen Israel und den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen in Jemen greift die israelische Armee vom Meer aus an. Ziel war der Hafen von Hudaida – ein Knotenpunkt für Waffentransporte und Terroroperationen, wie es aus Militärkreisen heißt. Der Angriff mit Raketenbooten, öffentlich bestätigt vom israelischen Militär, markiert eine neue Eskalationsstufe – und sendet ein unmissverständliches Signal: Wer Israel bedroht, wird die Reaktion auf jedem Terrain spüren – in der Luft, am Boden und nun auch auf See.
Der Angriff erfolgte als direkte Reaktion auf die jüngsten Raketenabschüsse der Huthis auf Israel. In der Vergangenheit hatte die israelische Luftwaffe wiederholt Ziele in Jemen bombardiert, zuletzt in Sanaa. Diesmal wurde die Marine eingesetzt. Zwei Ziele im Hafen von Hudaida wurden laut Reuters getroffen – Opfer wurden bisher nicht gemeldet. Doch der symbolische Schaden ist enorm: Der Angriff legt offen, wie eng die Huthis ihr militärisches Handeln mit der Infrastruktur des jemenitischen Hafens verknüpfen – und wie sehr Zivilobjekte systematisch für militärische Zwecke missbraucht werden.
Die Armee betont in ihrer offiziellen Mitteilung: Der Hafen werde „seit über einem Jahr wiederholt für den Waffenschmuggel genutzt“ und diene „dem Terrorregime der Huthis als zynisches Mittel, um über zivile Infrastruktur Angriffe auf Israel und seine Partner durchzuführen“. Dass der Angriff öffentlich als Marineoperation gekennzeichnet wurde, unterstreicht die strategische Bedeutung: Nicht nur die Luftwaffe, auch die Seestreitkräfte Israels sind in der Lage, weitreichende Präzisionsschläge zu führen – und das über Tausende Kilometer Entfernung.
Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant gratulierte der Marine zu dieser „neuen Phase der Abschreckung“. Außenminister Israel Katz unterstrich, man habe die Huthis gewarnt: Sollten weitere Angriffe auf Israel erfolgen, würden umfassende militärische Maßnahmen folgen – „in der Luft und auf See“. Diese Warnung sei nun in die Tat umgesetzt worden. „Israels langer Arm reicht überallhin“, sagte Katz wörtlich.
Bereits in den Tagen vor dem Angriff hatte die israelische Armee in arabischer Sprache gezielte Warnungen veröffentlicht. Über soziale Medien rief Armeesprecher Avichay Adraee alle Zivilisten in den Häfen von Hudaida, Ras Isa und Salif auf, diese sofort zu verlassen. Die Botschaft war eindringlich: „Wer in diesen Häfen bleibt, bringt sich selbst in Gefahr.“ Die Warnung gilt weiterhin – bis auf Weiteres.
Der Angriff in Hudaida ist nicht der erste Schlag gegen die Huthi-Infrastruktur. Bereits vor zwei Wochen bombardierte Israel den Flughafen von Sanaa und zerstörte gezielt den letzten funktionsfähigen Flugapparat der Huthi-Führung – ein Flugzeug, das laut israelischen Angaben für den Transport von Terroristen genutzt wurde, die an der Planung und Durchführung von Angriffen auf Israel beteiligt waren. Zehn israelische Kampfjets waren an dieser Operation beteiligt. Inzwischen ist klar: Die Huthi-Miliz verfügt über keine aktiven Flugzeuge mehr – Israels Luftwaffe hat sie vollständig ausgeschaltet.
Auch Premierminister Benjamin Netanjahu betonte die Entschlossenheit seines Landes: „Wer uns angreift, wird angegriffen – wer es nicht versteht, wird es beim nächsten Mal noch deutlicher verstehen.“ Die klare Linie: Keine Toleranz gegenüber Staaten oder Milizen, die ihre Territorien oder Infrastrukturen zur Vorbereitung von Angriffen auf Israel nutzen – auch wenn diese tausende Kilometer entfernt liegen.
Besonders brisant ist dabei die Rolle des Iran. Die israelische Armee weist immer wieder darauf hin, dass die Huthi-Angriffe ohne iranische Planung, Finanzierung und Aufrüstung nicht denkbar wären. Teheran nutze den jemenitischen Konflikt gezielt, um Israel durch Stellvertreter unter Druck zu setzen – ohne selbst offen in Erscheinung zu treten. Dass nun nicht nur Luftangriffe, sondern auch Marineoperationen zur Verteidigung Israels eingesetzt werden, ist nicht nur eine Warnung an die Huthis – sondern auch an ihre Sponsoren in Teheran.
Was bedeutet dieser Angriff für die Region? Er ist eine klare Botschaft – an die Huthis, an den Iran, aber auch an die internationale Schifffahrt. Denn der Hafen von Hudaida liegt an einer der wichtigsten Handelsrouten der Welt. Wer dort mit Raketen, Waffen und Terror spielt, gefährdet nicht nur Israel, sondern auch die Sicherheit des globalen Seehandels. Israels Botschaft ist klar: Das wird nicht länger hingenommen.
Autor: Redaktion
Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 10. Juni 2025