Hamas bedroht Helfer: Warum die neue Hilfsverteilung in Gaza für das Terrorregime zur Gefahr wird


Die humanitäre Hilfe kommt an – doch nicht bei allen gut. Die neue Verteilungsstruktur in Gaza bringt Hamas in Zugzwang. Und zeigt, wer wirklich auf der Seite der Zivilbevölkerung steht.

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Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat mit der Verteilung von Lebensmitteln an ausgewiesenen „Safe Distribution Sites“ begonnen. Es ist ein Schritt, der Hoffnung geben soll. Doch wer in Gaza helfen will, lebt gefährlich – denn Hamas fühlt sich bedroht. Nicht durch Waffen, sondern durch Brot.

Die islamistische Terrororganisation hat ganz offen begonnen, Hilfslieferungen anzugreifen und Helfer zu bedrohen. Nach Angaben der GHF wurden bereits gezielt Drohungen gegen humanitäre Organisationen ausgesprochen, die sich an der neuen Verteilstruktur beteiligen. Der Grund ist so simpel wie erschütternd: Hamas will nicht, dass Hilfe ohne ihre Kontrolle ankommt. Wer Hunger leidet, soll es weiterhin in Abhängigkeit von ihr tun.

Die neue Struktur, initiiert in enger Koordination mit Israel und internationalen Partnern, sieht vor, dass Hilfsgüter über gesicherte Zonen direkt an die notleidende Zivilbevölkerung verteilt werden – unter Umgehung der Hamas, die bisher systematisch Güter abzweigte, bevorzugt an Unterstützer verteilte und eigene Machtstrukturen damit festigte.

Für Hamas ist das ein Albtraum. Ein System, das funktioniert, ohne dass sie es kontrolliert? Eine Zivilbevölkerung, die erkennt, dass Versorgung auch ohne Terrorherrschaft möglich ist? Das gefährdet nicht nur ihr Propagandanarrativ, sondern vor allem ihre Macht. Deshalb greift sie jetzt die Helfer an – nicht etwa Israels Armee oder politische Einrichtungen, sondern jene, die versuchen, den Menschen in Gaza schlicht Essen zu bringen.

Die GHF nennt es offen beim Namen: „Hamas ist durch dieses neue Modell bedroht und wird alles tun, um es scheitern zu lassen.“ Dass eine humanitäre Organisation solche Worte findet, ist Ausdruck einer Eskalation, die kaum Aufmerksamkeit erhält – obwohl sie alles über die Realität vor Ort aussagt. Der Feind der Bevölkerung ist nicht der Hunger. Es ist eine Organisation, die bewusst Not erzeugt, um daraus politische Macht zu ziehen.

Dass die Hamas diese Verteilung blockiert, bezeichnete sie selbst als „Kampfmaßnahme gegen eine israelische Spionageoperation“ – ein durchschaubarer Versuch, jegliche unabhängige Hilfe zu delegitimieren. Der Terror wird hier nicht mit Bomben, sondern mit Desinformation und Einschüchterung geführt.

Dazu passt auch der Rücktritt des bisherigen GHF-Direktors Jake Wood. In einem ungewöhnlich kritischen Statement äußerte er Zweifel daran, dass unter den aktuellen Bedingungen „humanitäre Prinzipien von Menschlichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit“ gewahrt bleiben könnten. Es ist ein schmerzhafter Rückzug – und doch ein Beleg dafür, wie stark Hamas inzwischen Einfluss auf internationale Organisationen ausübt.

Die Nachfolge hat nun John Acree übernommen – mit klaren Worten: Man werde sich nicht einschüchtern lassen. Die Sicherheit der Teams vor Ort sei nicht verhandelbar. Und: Die Verteilung werde fortgesetzt. Es ist ein mutiger Schritt, der das richtige Signal setzt. Denn nur durch standhafte Hilfe ohne Rücksicht auf die Interessen der Hamas kann die Bevölkerung wieder Vertrauen in internationale Hilfe gewinnen – und vielleicht auch erkennen, wer ihr wirklich beisteht.

Währenddessen rufen die Hamas-Behörden in Gaza die Bevölkerung ganz offen dazu auf, das neue System zu boykottieren. Wer sich an der Verteilung beteiligt, wird diffamiert – als Verräter, als Kollaborateur. Das ist nicht nur perfide, sondern gefährlich. Denn jede Form der Kooperation könnte für Zivilisten tödlich enden, wenn Hamas den Druck weiter erhöht.

Was sich hier abspielt, ist ein dramatischer Machtkampf. Und es geht längst nicht mehr nur um Lebensmittel. Es geht um Kontrolle, um Deutungshoheit, um die Frage: Wem gehört Gaza? Der Bevölkerung – oder der Hamas?

Die neue Verteilstruktur könnte der Anfang eines Bruchs mit der totalen Kontrolle der Hamas sein. Sie zeigt: Hilfe ist möglich – auch ohne Terror. Doch dafür braucht es Mut. Von den Helfern. Von den Unterstützern. Und von der internationalen Gemeinschaft, die sich nicht länger blenden lassen darf von falscher Rhetorik. Wer die Menschen in Gaza retten will, muss den Mut haben, sich mit ihren Unterdrückern anzulegen.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: GHF

Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 27. Mai 2025

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