Brandstiftung als Terrorwaffe: Israel unter Feuer – und unter Angriff


Während das Land trauert und feiert, brennt es an allen Ecken. Die Waldbrände in Israel sind kein Naturereignis – sie sind gezielte Terrorakte gegen den Staat und seine Bürger.

haOlam-News.de - Nachrichten aus Israel, Deutschland und der Welt.

Israel brennt – wortwörtlich und symbolisch. Seit Dienstagmorgen lodern Dutzende Feuer in den Hügeln rund um Jerusalem. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen, mindestens 13 Personen wurden verletzt, darunter zwei schwangere Frauen und zwei Kleinkinder. Die Feuer, die sich mit brutaler Geschwindigkeit durch die trockenen Landschaften fressen, gelten längst nicht mehr als bloße Naturkatastrophe. Vieles deutet darauf hin: Diese Brände wurden gelegt. Absichtlich. Koordiniert. Politisch motiviert.

Vom Wald zur Waffe: Eine neue Dimension des Terrors

Die israelischen Sicherheitsbehörden, darunter auch der Inlandsgeheimdienst Shin Bet, sind in höchster Alarmbereitschaft. Nach offiziellen Angaben wurden mindestens drei Personen im Großraum Jerusalem unter dem Verdacht festgenommen, die Feuer absichtlich gelegt zu haben. In einem weiteren Fall griff ein aufmerksamer Zivilist ein, als ein Mann in den Fünfzigern versuchte, ein Feld in Südjerusalem in Brand zu setzen. Er wurde vor Ort von der Polizei verhaftet – mitten während einer Phase, in der das Land zwischen Gedenk- und Unabhängigkeitstag taumelt.

Doch die Täter sind keine Einzelgänger. Es sind keine tragischen Zufälle, keine Lagerfeuer, die außer Kontrolle geraten sind. Es ist das Ergebnis einer gezielten Terrorstrategie. Hamas und andere extremistische Gruppen hatten über soziale Netzwerke explizit dazu aufgerufen, Wälder, Felder und Häuser in Brand zu setzen. „Brennt, was ihr könnt“, hieß es auf einem Telegram-Kanal, begleitet von Bildern maskierter Männer vor brennenden Feldern. Die Botschaft ist eindeutig: Feuer soll zu einer neuen Waffe gegen den jüdischen Staat werden.

Evakuierungen, Einsatzflugzeuge, internationale Hilfe

Die Antwort des Staates Israel ist massiv, aber schwer gegen das Unfassbare zu richten: Natur als Frontlinie. Bereits um 10:30 Uhr am Dienstagmorgen wurde landesweit der Notstand für Feuerwehren ausgerufen, alle verfügbaren Kräfte wurden in Bewegung gesetzt. Um 12:00 Uhr begannen großflächige Evakuierungen – zuerst Kibbutz Nachshon, dann Neve Shalom, Beko’a, Mitzphe Harel, Mesilat Zion, Tarum, Ta’oz, Shoresh, Neve Ilan und weitere Orte. Selbst der beliebte Kanada-Park und Latrun mussten geräumt werden.

Auch das israelische Militär greift ein: Transportflugzeuge vom Typ C-130J Super Hercules der Luftwaffe, die bis zu 18.000 Liter Löschwasser tragen können, unterstützen die Bodentruppen. Die medizinischen Einsatzkräfte behandelten bisher dutzende Menschen mit Rauchvergiftungen – darunter auch Kinder.

Premierminister Benjamin Netanyahu rief den Nationalen Sicherheitsrat zu einer Sonderlage zusammen. Gleichzeitig wandte sich Israel mit Hilfsgesuchen an Griechenland, Zypern, Italien, Kroatien und Bulgarien. Die Botschaft: Israel kämpft nicht nur gegen Flammen, sondern gegen eine gezielte Terrorwelle, die Feuer als Botschaft des Hasses instrumentalisiert.

Angriff auf den Alltag

Diese Brände treffen Israel nicht zufällig an einem normalen Frühlingstag. Sie brechen aus am Tag der Erinnerung an gefallene Soldaten und Terroropfer – und am Vorabend des Unabhängigkeitstages. Zwei der emotionalsten Tage im israelischen Kalender. Der Zeitpunkt ist ebenso bewusst gewählt wie die Methode. Es geht darum, ein Land zu treffen, wenn es trauert und wenn es feiert. Wenn es vereint ist. Wenn es verwundbar scheint.

Einige Unabhängigkeitsfeiern, darunter eine zentrale Veranstaltung in Tel Aviv, wurden bereits abgesagt. Das Feuer hat seinen Zweck erfüllt: Angst verbreiten, Normalität zerstören, Menschen entwurzeln.

Ein Staat im Ausnahmezustand – und eine Gesellschaft in Alarmbereitschaft

Israel ist daran gewöhnt, angegriffen zu werden. Doch dieser Angriff ist anders. Er ist heimtückisch. Rauchlos beginnt er, lautlos greift er um sich, und dann ist es zu spät. Die Brände sind eine Mischung aus physischer Zerstörung und psychologischer Kriegsführung. Kein Raketenalarm, keine Sirene – nur ein Funke reicht.

Aber auch das israelische Volk ist daran gewöhnt, sich zu verteidigen – mit Mut, Zusammenhalt und Klarheit. Während Feuerwehren kämpfen und Soldaten löschen, stehen Zivilisten Wache. Wie der Mann in Südjerusalem, der den mutmaßlichen Brandstifter meldete. Es ist ein Kampf um den Boden unter den Füßen – und um das Recht, in Frieden leben zu dürfen.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 30. April 2025

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.



Unterstütze unabhängigen Journalismus

haOlam ist ein rein privates Projekt – unabhängig, engagiert und ohne große Mittel. Wenn dir unsere Arbeit wichtig ist, freuen wir uns über jede Unterstützung. Für unsere Bankverbindung schreib uns gern eine E-Mail an redaktion@haolam.de.

Weitere interessante Artikel

Newsletter