Liebe Leserinnen und Leser,
wir befinden uns in Tagen, in denen Chanukka beginnt und für viele Menschen auch das Weihnachtsfest näher rückt.
Diese Zeit steht für Licht, Hoffnung und Gemeinschaft. haOlam-News.de wird privat betrieben – ohne Verlag und ohne institutionelle Unterstützung. Damit wir unsere Arbeit auch im kommenden Jahr fortführen können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Jeder Beitrag hilft – auch kleine Beträge machen einen Unterschied. Bei Fragen oder wenn Sie kein PayPal nutzen möchten: kontakt@haolam-news.de

Aktivisten versuchen Auftritt eines israelischen Künstlers zu verhindern


Der geplante Auftritt des israelischen Sängers Itay Levy in Paris gerät unter politischen Beschuss. Pro-palästinensische Aktivisten fordern die Absage des Konzerts und setzen Veranstalter unter Druck. Der Fall zeigt, wie israelische Künstler in Europa zunehmend zur Zielscheibe politischer Ausgrenzung werden.

haOlam-News.de - Nachrichten aus Israel, Deutschland und der Welt.

Der israelische Sänger Itay Levy soll am 9. Februar im renommierten Casino de Paris auftreten. Noch Wochen vor dem Konzert sieht sich der Künstler jedoch einer organisierten Kampagne ausgesetzt. Pro-palästinensische Aktivisten versuchen, den Auftritt zu verhindern, und werfen Levy vor, die israelische Armee zu unterstützen.

Was als reguläre Konzertankündigung begann, entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zu einem politischen Konflikt. Nachdem die Veranstaltung innerhalb der jüdischen Gemeinschaft in Paris positiv aufgenommen und beworben wurde, begannen gezielte Kontaktaufnahmen mit dem Künstler, seinem Umfeld und der Leitung des Konzerthauses.

Politischer Druck statt kultureller Debatte

In zahlreichen Nachrichten fordern Aktivisten, Itay Levy solle „nicht nach Paris kommen“. In weiteren Schreiben wird Druck auf die Betreiber des Casino de Paris ausgeübt, den Kartenverkauf einzustellen und die Veranstaltung abzusagen. Die Begründung folgt einem bekannten Muster: Levy habe sich öffentlich mit Soldaten der israelischen Armee gezeigt und sei deshalb politisch nicht akzeptabel.

Eine Auseinandersetzung mit seiner Musik oder seinem künstlerischen Werk findet nicht statt. Stattdessen wird seine Herkunft politisiert und zur Grundlage eines faktischen Auftrittsverbots erklärt. Kritik wird dabei nicht argumentativ, sondern durch Einschüchterung formuliert.

Sichtbare Reaktionen der Veranstalter

Bislang wurde das Konzert nicht abgesagt, und der Kartenverkauf läuft weiter. Auffällig ist jedoch, dass Hinweise auf den Auftritt auf den offiziellen Kanälen des Konzerthauses reduziert oder entfernt wurden. Während andere Konzerte weiterhin prominent beworben werden, fehlt der Auftritt von Itay Levy auf Teilen der Website und in sozialen Netzwerken.

Innerhalb der jüdischen Gemeinde von Paris wird die Veranstaltung weiterhin aktiv unterstützt. Der Ticketverkauf erfolgt unter anderem über direkte Links und private Netzwerke. Gleichzeitig wächst die Sorge, dass kulturelle Veranstaltungen mit israelischem Bezug in Europa zunehmend nur noch unter politischem Druck stattfinden können.

Kultur als Ziel politischer Ausgrenzung

Der Fall Itay Levy steht exemplarisch für eine Entwicklung, die in mehreren europäischen Ländern zu beobachten ist. Israelische Künstler geraten immer häufiger ins Visier politischer Kampagnen, unabhängig davon, ob ihre Auftritte überhaupt einen politischen Charakter haben.

Dabei verschwimmt bewusst die Grenze zwischen Kritik an der israelischen Regierung und der Ausgrenzung israelischer Identität. Kultur wird zum Instrument politischer Auseinandersetzung, Konzerte zu symbolischen Schlachtfeldern.

Eine Frage der Freiheit

Der Versuch, einen Musiker aufgrund seiner Herkunft oder seiner Nähe zu seinem Land von der Bühne zu drängen, berührt zentrale Fragen der Kunst- und Meinungsfreiheit. Wenn politischer Druck ausreicht, um Veranstaltungen unsichtbar zu machen, entsteht ein Klima der Anpassung und Selbstzensur.

Noch gibt es keine offizielle Stellungnahme der Veranstalter oder des Managements. Unabhängig vom weiteren Verlauf zeigt der Fall jedoch bereits jetzt, wie fragil kulturelle Freiheit geworden ist, wenn politische Aktivisten bestimmen wollen, wer auftreten darf und wer nicht.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: By סינגולד - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=44934933

Artikel veröffentlicht am: Montag, 22. Dezember 2025

haOlam via paypal unterstützen


Hinweis: Sie benötigen kein PayPal-Konto. Klicken Sie im nächsten Schritt einfach auf „Mit Debit- oder Kreditkarte zahlen“, um per Lastschrift oder Kreditkarte zu unterstützen.

Weitere interessante Artikel

Newsletter