„Gejagt, um uns zu schlagen“ – Israelische Kreuzfahrtpassagiere in Kreta von pro-palästinensischen Demonstranten bedroht
Zweiter Tag in Folge: Israelische Touristen erleben auf griechischen Inseln aggressive Proteste – Polizei setzt Blendgranaten ein, während Hunderte Passagiere an Bord festgehalten werden.

Was als gewöhnlicher Zwischenstopp einer israelischen Kreuzfahrt begann, endete für Hunderte Passagiere in Angst und Fassungslosigkeit. Am Montagmorgen legte das Schiff der Reederei Mano Cruises im Hafen von Kreta an – doch an Land warteten keine Reiseleiter, sondern Dutzende pro-palästinensische Demonstranten mit Steinen, Transparenten und Parolen gegen Israel.
Nach Angaben mehrerer Reisender kam es sofort zu Angriffen auf die ersten Passagiere, die das Schiff verlassen wollten. „Einige rannten uns hinterher, um uns zu schlagen – es war ihnen völlig egal, dass darunter ältere Menschen waren“, berichtet ein israelischer Passagier. Die Polizei reagierte mit dem Einsatz von Blendgranaten, während die Kreuzfahrer in Eile zurück an Bord gebracht wurden.
Seitdem stehen die Urlauber unter einer Art Zwangsaufenthalt im Hafengelände. Die örtliche Polizei hält sie von den Demonstranten getrennt, doch viele Passagiere empfinden das Vorgehen der griechischen Behörden als demütigend. „Sie behandeln uns wie Eindringlinge, nicht wie Touristen aus einem befreundeten Land“, sagt Dr. Chava Schwartz, eine der Reisenden. „Statt die Angreifer zu entfernen, sperren sie uns ein. Das ist eine Schande für Griechenland.“
Bereits am Vortag hatte sich ein ähnlicher Vorfall im Hafen von Argostoli auf der Insel Kefalonia ereignet. Auch dort wurden israelische Kreuzfahrtgäste mit Rufen wie „Zionistische Mörder“ empfangen. Die Polizei hatte das Schiff damals unter Bewachung gestellt, während viele israelische Touristen trotz der feindseligen Stimmung an Land gingen und demonstrativ das Lied „Am Israel Chai“ sangen – „Das Volk Israel lebt“.
Die Reederei Mano Cruises, deren Schiff „Crown Iris“ von Haifa aus zu Mittelmeerreisen aufbricht, zeigte sich besorgt über die zunehmenden Anfeindungen. In einer Stellungnahme hieß es, man erwarte von der israelischen Regierung wie auch von den griechischen Behörden, „dass sie solche Situationen ernst nehmen und für die Sicherheit israelischer Reisender sorgen“. Zwar sei niemand ernsthaft verletzt worden, doch die Stimmung an Bord sei angespannt.
Viele Passagiere kritisieren, dass Griechenland, das sich gern als Urlaubsland der Freundschaft und der Offenheit präsentiert, den Demonstranten zu viel Raum lässt. „Hier wird der Hass gegen Israel auf die Straße getragen, und die Polizei schaut zu“, sagte ein anderer Passagier. „Wenn Touristen aus irgendeinem anderen Land so bedroht würden, wäre das ein diplomatischer Eklat.“
Dass pro-palästinensische Aktivisten in europäischen Häfen gezielt israelische Touristen ins Visier nehmen, ist kein Zufall. Seit Beginn des letzten Gaza-Krieges haben sich ähnliche Szenen in mehreren Städten abgespielt – in Rom, Marseille und selbst in Lissabon. Sie spiegeln eine wachsende Tendenz wider, bei der der politische Hass auf Israel in offenen Antisemitismus umschlägt.
In Griechenland, wo die Regierung offiziell gute Beziehungen zu Jerusalem pflegt, zeigt sich zugleich ein gefährliches Schweigen: Behörden reagieren oft zögerlich, um die radikale Minderheit nicht zu provozieren. Doch dieses Zögern gefährdet die Sicherheit Unbeteiligter – und sendet ein falsches Signal an alle, die glauben, Gewalt gegen Israelis sei gesellschaftlich akzeptabel.
Israelische Diplomaten in Athen prüfen inzwischen, ob eine offizielle Beschwerde eingereicht werden soll. Auch im Außenministerium in Jerusalem wurde der Vorfall verfolgt. Hinter den Kulissen wächst der Ärger darüber, dass antisemitische Feindseligkeiten unter dem Deckmantel politischer Proteste zunehmend toleriert werden.
Für die betroffenen Passagiere aber bleibt der Schock: „Wir wollten Sonne, Meer und Ruhe“, sagt eine Mitreisende. „Stattdessen erleben wir Hetze, als wären wir nicht Touristen, sondern Feinde. Das ist die Realität, wenn man heute Israeli in Europa ist.“
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X
Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 4. November 2025