„No-Go-Area für Juden?“ – Wie ein Ex-Hisbollah-Kämpfer das Fanverbot israelischer Anhänger in England beeinflusste
Nach dem Verbot israelischer Fans beim Europa-League-Spiel Aston Villa – Maccabi Tel Aviv erschüttern neue Enthüllungen Großbritannien: Das entscheidende „Sicherheitsdossier“ stammt offenbar von einer Organisation unter Leitung eines früheren Hisbollah-Kämpfers. Politiker sprechen von einem moralischen Bankrott.

Das geplante Europa-League-Spiel zwischen Aston Villa und Maccabi Tel Aviv hat sich längst zu einem Prüfstein für die britische Gesellschaft entwickelt. Was als Sicherheitsentscheidung begann, ist zum Symbol einer tiefen moralischen Krise geworden:
Juden und Israelis sollen draußen bleiben – angeblich zu ihrem eigenen Schutz.
Als Energieminister Ed Miliband vor laufender Kamera gefragt wurde, ob der „Villa Park“ in Birmingham nun ein „No-Go-Area für Juden“ sei, reagierte er unmissverständlich:
„Nein, und das darf es auch niemals sein. Wir können keine Situation dulden, in der irgendein Ort ein ‚verbotenes Gebiet‘ für Menschen jüdischen Glaubens oder israelischer Herkunft wird.“
Seine Worte klingen selbstverständlich – und doch sind sie es nicht mehr. Denn die Polizei von West Midlands hatte entschieden, dass israelische Fans das Spiel am 6. November nicht besuchen dürfen.
Zur Begründung hieß es, es bestehe „erhöhte Gefährdung“ in einem „überwiegend muslimischen Viertel“.
Damit erklärte der Staat faktisch, dass Sicherheit in Großbritannien nicht mehr durch Rechtsdurchsetzung, sondern durch Rückzug gewährleistet wird.
Nicht die, die drohen, werden gestoppt – sondern die, die Ziel des Hasses sind.
Der Skandal hinter dem Verbot
Nun enthüllte die britische Mail on Sunday, dass das Dossier, auf das sich die Polizei berief, von einem ehemaligen Hisbollah-Kämpfer mitverfasst wurde.
Der libanesischstämmige Aktivist Dyab Abou Jahjah, Leiter der sogenannten Hind Rajab Foundation, soll gemeinsam mit der Kampagne „Game Over Israel“ ein Dokument erstellt haben, das den Behörden vorlag, bevor das Fanverbot ausgesprochen wurde.
Das Dossier warnte vor „möglichen Spannungen“ und behauptete, die Anwesenheit israelischer Fans in einem „überwiegend muslimischen Umfeld“ könne „Unruhe auslösen“. Zudem sprach es von der „Instrumentalisierung des Fußballs im Rahmen eines Völkermords“ – eine Formulierung, die Israel kriminalisiert und Terror verharmlost.
Abou Jahjah war nach eigenen Angaben in den 1990er-Jahren bei der schiitischen Terrororganisation Hisbollah aktiv und bezeichnete es öffentlich als „Ehre“, „Terrorist genannt zu werden“. Nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023 lobte er die Hamas-Angriffe und erklärte, es sei „nicht antisemitisch, von diesen Juden zu sprechen“.
Fotos zeigen ihn mit einem Sturmgewehr in der Hand; in Belgien, wo seine Stiftung registriert ist, organisierte er symbolische Trauerfeiern für getötete Hamas-Kommandeure und pries wiederholt Hisbollah-Führer. Großbritannien hatte ihm bereits 2009 die Einreise untersagt.
Wenn nun ausgerechnet sein Verein an einem Bericht mitarbeitete, der die Polizei zu einem Beschluss führte, der Juden ausschließt – dann ist das mehr als eine Panne. Es ist ein politisches Erdbeben.
Premierminister Keir Starmer und Innenministerin Shabana Mahmood forderten die Rücknahme des Fanverbots. Oppositionspolitiker Chris Philp nannte den Vorgang „eine moralische Katastrophe“ und fragte öffentlich, „ob die Polizei eines demokratischen Landes sich tatsächlich auf die Einschätzung eines Terror-Sympathisanten stützt“.
Der Skandal trifft Großbritannien in einer Phase, in der antisemitische Zwischenfälle dramatisch zunehmen. Auf den Straßen von London, Manchester und Birmingham werden israelische Symbole beschimpft, jüdische Geschäfte eingeschüchtert – während Behörden sich zusehends scheuen, klare Grenzen zu ziehen.
Das Fußballstadion in Birmingham steht nun sinnbildlich für eine größere Krise:
Ein Land, das aus Angst vor Gewalt die Falschen bestraft, verrät seine eigenen Werte.
Ed Miliband brachte es auf den Punkt:
„Sicherheit darf niemals durch Ausgrenzung erkauft werden.“
Doch genau das geschieht.
Und wenn europäische Demokratien beginnen, israelische Fans aus Stadien auszuschließen, weil Antisemiten drohen, dann ist das kein Sicherheitskonzept – sondern ein Sieg der Einschüchterung.
Autor: Redaktion
Artikel veröffentlicht am: Montag, 20. Oktober 2025