Eigene Diplomaten widersetzen sich Sánchez: Ramallah zu gefährlich für Spaniens Botschaft


Spanien erkennt Palästina an, doch die Botschaft bleibt in Israel: Diplomaten weigern sich, mit ihren Familien nach Ramallah zu ziehen. Offiziell geht es um Sicherheit und Lebensqualität – in Wahrheit steckt dahinter ein unausgesprochenes Eingeständnis.

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Pedro Sánchez gibt sich gern als Vorreiter Europas, wenn es darum geht, Israel zu kritisieren und Palästina diplomatisch aufzuwerten. Madrid stoppte amerikanische Waffenlieferungen nach Israel, ließ antisemitische Proteste im Land gewähren und inszenierte die Anerkennung Palästinas als großen moralischen Akt. Doch während die Regierung Politik macht, entscheiden die eigenen Diplomaten nach einem anderen Maßstab: Sie verweigern den Umzug nach Ramallah.

Mehrere internationale Medien – darunter JNS, Israel Hayom und Mena-Watch – berichten übereinstimmend, dass die Botschaftseröffnung daran scheitert, dass spanische Vertreter mit ihren Familien nicht bereit sind, die sichere Umgebung in Israel zu verlassen. Offiziell heißt es „Sicherheits- und Komfortgründe“. Wer den diplomatischen Jargon kennt, weiß: Das bedeutet nackte Angst. Ramallah gilt als gefährlich, und keine politische Rhetorik ändert daran etwas.

Die Realität lässt sich nicht beschönigen: Ramallah ist nicht einfach ein Verwaltungszentrum der Autonomiebehörde. Es ist eine Stadt, in der Gewalt, Unruhen und Machtkämpfe zum Alltag gehören. Für Diplomaten bedeutet das: eingeschränkte Bewegungsfreiheit, permanente Bedrohung, keine vergleichbare Sicherheits- oder Versorgungsinfrastruktur wie in Jerusalem oder Tel Aviv. Für Familien ist es unzumutbar.

Damit offenbart sich der eigentliche Widerspruch: Spanien hat Palästina anerkannt, aber nicht einmal die eigenen Diplomaten sind bereit, die Anerkennung mit ihrer Präsenz zu untermauern. Ein Staat, dessen vermeintliches politisches Zentrum von westlichen Diplomaten gemieden wird, weil es zu gefährlich ist, kann kaum als vollwertiger Partner auf der internationalen Bühne gelten.

Sánchez kann in Brüssel oder bei Parteitagen von „Gerechtigkeit“ und „Freiheit“ reden – seine Beamten vor Ort urteilen anders. Sie handeln nicht ideologisch, sondern existenziell: Sie wägen ab, ob ihre Kinder dort sicher wären. Das Ergebnis ist eindeutig. Ramallah ist kein sicherer Ort, nicht für Diplomaten und schon gar nicht für deren Familien.

Auch Norwegen machte bereits einen Rückzieher. Fast alle Staaten, die Palästina anerkannt haben, halten ihre Botschaften weiter in Israel oder betreiben nur minimale Büros in Ramallah – kleine, abgesicherte Außenstellen ohne Familien, ohne normale Diplomatenresidenzen. Das ist kein Zufall, sondern das unausgesprochene Eingeständnis, dass es sich um ein gefährliches Umfeld handelt.

Und genau hier liegt die Ironie: Spaniens Regierung will sich mit großspurigen Entscheidungen auf der internationalen Bühne profilieren – doch die eigenen Diplomaten widerlegen den politischen Theaterdonner. Denn am Ende gilt: Sicherheit ist stärker als Symbolpolitik.

Wer heute also von einem „unabhängigen Palästina“ spricht, sollte ehrlich sein: Ein Ort, den westliche Diplomaten meiden, ist nicht bereit für staatliche Normalität. Sánchez mag mit seiner Politik Machtspiele betreiben, doch seine Diplomaten haben längst die Wahrheit ausgesprochen – indem sie schweigend in Israel bleiben.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Ministry of the Presidency. Government of Spain, Attribution, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=70958822

Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 1. Oktober 2025

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