Madrid im Bann des Antisemitismus: Drohbriefe an Studenten – und ein Premier, der Öl ins Feuer gießt
Jüdische Studenten in Madrid erhalten Drohbriefe mit Hakenkreuzen, während Spaniens Premier Sánchez auf antiisraelische Stimmung setzt. Ein Land zeigt sein hässliches Gesicht – und die Regierung trägt eine Mitschuld.

Anonyme Briefe mit der Aufschrift „Jewish rats. Palestine will win!“ und gezeichneten Hakenkreuzen wurden dieser Tage jüdischen Studenten in einem Vorort von Madrid zugestellt. Die Botschaft ist eindeutig: Juden sollen Angst haben, sie sollen ausgegrenzt und eingeschüchtert werden. Die Studenten berichten, dass sie sich nicht mehr sicher fühlen, dass sie ihr Viertel nur noch mit mulmigem Gefühl betreten. „Das ist kein Protest gegen Israel. Das ist alter, blanker Hass gegen Juden“, sagte ein Vertreter der Gemeinde gegenüber spanischen Medien.
Bedrohung im Alltag – und die politische Kulisse
Die Drohbriefe sind kein Einzelfall. Seit Oktober 2023, dem Massaker der Hamas in Israel, hat die Zahl antisemitischer Vorfälle in Spanien laut jüdischen Organisationen um mehr als 300 Prozent zugenommen. Attacken auf Synagogen, Schmähungen auf der Straße, Gewalt bei Sportereignissen – all das gehört inzwischen zum Alltag. Besonders erschreckend: Junge Juden und Studenten, die keinerlei Verantwortung für politische Entscheidungen tragen, sind ins Visier geraten. Sie werden zu Projektionsflächen für Hass, der im Kern nichts mit Israel zu tun hat, sondern uralte antisemitische Muster bedient.
Doch dieser Hass entsteht nicht im luftleeren Raum. Er wird genährt – und zwar von höchster Stelle. Spaniens Premier Pedro Sánchez hat in den vergangenen Monaten mit einer aggressiven, israelfeindlichen Rhetorik immer wieder Schlagzeilen gemacht. Statt den Antisemitismus im Land klar zu benennen und zu bekämpfen, instrumentalisiert er den Nahostkonflikt für innenpolitische Zwecke. Sánchez spricht von „Genozid in Gaza“, stellt Israel an den Pranger und weiß genau, wie diese Worte auf die Straße wirken. Wenn ein Regierungschef Israel kriminalisiert, fühlen sich diejenigen bestärkt, die Juden direkt angreifen.
Sánchez und die Normalisierung des Hasses
Sánchez trägt damit eine klare Mitschuld am aktuellen Klima. Wer als Regierungschef Israel einseitig delegitimiert, verschiebt die Grenze des Sagbaren – und öffnet die Tür für offenkundigen Antisemitismus. Die Drohbriefe in Madrid sind die logische Folge einer gesellschaftlichen Atmosphäre, in der Antizionismus zum moralischen Adelstitel erklärt wird und Antisemitismus sich dahinter verstecken darf.
Das Muster ist offensichtlich: Während jüdische Studenten um ihre Sicherheit fürchten, während Sportler mit israelischem Pass bei Veranstaltungen wie der Vuelta um ihr Leben bangen, profitiert Sánchez politisch von der Stimmung. Er verkauft seine Haltung als „Verteidigung der Palästinenser“, tatsächlich aber duldet er ein Klima, das Juden in Spanien zunehmend in Bedrängnis bringt. Ausgerechnet in dem Land, das im 20. Jahrhundert mit Franco eine Diktatur erlebte und im Mittelalter die Juden vertreiben ließ, zeigt sich heute wieder ein antisemitisches Gesicht – und die Regierung schaut nicht nur zu, sondern bestärkt es.
Europa schaut zu – Spanien fällt zurück
Die jüdische Gemeinde Spaniens fordert mehr Schutz, klare Strafverfolgung und eine öffentliche Distanzierung der Politik. Internationale Organisationen wie der World Jewish Congress und die European Jewish Association mahnen Madrid, Verantwortung zu übernehmen. Doch bisher bleibt es bei Worten – und selbst die fallen oft halbherzig aus. Während andere europäische Staaten, etwa Deutschland oder Frankreich, zumindest den Anspruch erheben, Antisemitismus konsequent zu bekämpfen, driftet Spanien in eine andere Richtung: weg von der Solidarität mit jüdischem Leben, hin zur Instrumentalisierung des Israelhasses.
Ein Land offenbart sein hässliches Gesicht
Die Drohbriefe an Studenten sind das sichtbare Symptom einer Entwicklung, deren Wurzeln politisch sind. Sánchez nutzt Israelfeindlichkeit als Ressource für seine Machtpolitik – und trägt damit Mitverantwortung, wenn Juden im Alltag beleidigt, bedroht und angegriffen werden. Wer als Regierungschef den Hass rhetorisch salonfähig macht, kann sich nicht herausreden, wenn er in den Straßen des Landes in Gewalt und Einschüchterung mündet.
Spanien zeigt dieser Tage ein hässliches, antisemitisches Gesicht. Und das Bittere daran: Ein politischer Wandel ist nicht zu erwarten, solange der Premier selbst Teil des Problems ist.
Autor: Redaktion
Artikel veröffentlicht am: Freitag, 26. September 2025