Ein gefährlicher Irrweg: Warum EU-Sanktionen gegen Israel das Falsche zur falschen Zeit sind
Die EU-Kommission fordert weitreichende Sanktionen gegen Israel – mitten im Krieg gegen Hamas. Doch anstatt die Demokratie im Nahen Osten zu stützen, droht Brüssel, den Terror zu belohnen und die eigene Geschichte zu verraten.

Die Europäische Kommission hat harte Sanktionen gegen Israel vorgeschlagen: Handelsvorteile sollen gestrichen, einzelne Minister und Siedler sanktioniert werden. Begründung: die militärische Offensive in Gaza. Dass dieser Krieg jedoch durch den barbarischen Angriff der Hamas am 7. Oktober ausgelöst wurde – mit 1.200 Toten und über 250 Entführten – tritt in Brüssel erschreckend in den Hintergrund.
Statt die einzige Demokratie im Nahen Osten zu stützen, die sich seit Monaten einem brutalen Terrornetzwerk erwehrt, stellt die EU das Opfer an den Pranger. Das Signal an die Hamas ist fatal: Gewalt lohnt sich, denn sie spaltet Europas Regierungen und schwächt Israels Position.
Wirtschaftliche Daumenschrauben als moralischer Bumerang
Die von Ursula von der Leyen angekündigten Maßnahmen würden Israel empfindlich treffen: 37 Prozent seiner Exporte gehen in die EU. Doch Sanktionen gegen Israel sind nicht bloß ein ökonomisches Druckmittel – sie sind eine politische Botschaft.
Wer Israel Handelsvorteile entzieht, während gleichzeitig humanitäre Appelle an die Hamas kaum über Lippen kommen, betreibt eine gefährliche Umkehr von Täter und Opfer. Der Versuch, Israel in die Knie zu zwingen, trifft am Ende nicht die Regierung, sondern auch Zivilisten, gemeinsame Projekte, die wissenschaftliche Kooperation – und letztlich das europäisch-israelische Vertrauensverhältnis.
Deutschlands historische Verantwortung
Gerade in Deutschland muss die Frage erlaubt sein: Was bedeutet es, wenn deutsche Politiker plötzlich mit Sanktionen gegen den jüdischen Staat liebäugeln? Unionsfraktionschef Jens Spahn hat den Vergleich bewusst zugespitzt: „Kauft nicht mehr bei Juden“ – dieser Satz steht für die dunkelste Phase deutscher Geschichte.
Natürlich ist heutige Politik nicht mit 1933 gleichzusetzen. Doch die Parallele verdeutlicht: Boykotte und Sanktionen gegen Juden – ob damals gegen Geschäftsleute oder heute gegen den jüdischen Staat – nähren antijüdische Ressentiments. Die Grenze zum Antisemitismus ist schneller überschritten, als es manchen lieb ist.
Spaltung statt Einheit in Europa
Innerhalb der EU ist keineswegs klar, ob die Pläne durchkommen. Ungarn, Österreich, Tschechien und die Slowakei haben sich gegen Strafmaßnahmen ausgesprochen. Auch in Berlin und Rom ist Skepsis spürbar. Deutschland und Italien wissen: Mit Sanktionen verliert Europa seinen Einfluss in Jerusalem, ohne auch nur einen einzigen Geisel zu befreien oder Hamas zur Kapitulation zu bewegen.
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas appellierte an Deutschland, wenigstens „Alternativen“ vorzuschlagen. Doch Alternativen gäbe es längst: stärkere Sanktionen gegen den Iran, der Hamas finanziert; ein koordiniertes Vorgehen gegen die internationalen Netzwerke der Muslimbruderschaft; mehr Schutz jüdischen Lebens in Europa selbst. Dass all dies kaum Gewicht hat, während man Israel ins Visier nimmt, ist ein moralisches Armutszeugnis.
Die Gefahr eines historischen Fehlers
Israel hat die EU in einem Brief zurecht darauf hingewiesen, dass ein solcher Schritt „beispiellos“ wäre. Noch nie wurden Handelsvorteile eines demokratischen Staates wegen legitimer Selbstverteidigung infrage gestellt. Dass die EU ausgerechnet jetzt mit zweierlei Maß misst, macht Brüssel nicht glaubwürdiger, sondern schwächt es geopolitisch.
Denn wer Israel sanktioniert, während Russland, China, Katar oder die Türkei weitgehend verschont bleiben, betreibt selektive Moralpolitik. Das ist Wasser auf die Mühlen islamistischer Bewegungen, die den Westen als schwach, verlogen und manipulierbar darstellen.
Sanktionen gegen Israel sind nicht nur unverhältnismäßig, sie sind gefährlich. Sie belohnen Terror, schwächen eine demokratische Frontlinie und öffnen Antisemitismus in Europa Tür und Tor.
Israel kämpft nicht allein für seine Existenz, sondern auch für die Sicherheit des Westens. Wer heute die Waffen gegen die Hamas in Frage stellt, riskiert, dass morgen europäische Städte Ziel islamistischer Gewalt werden.
Die EU steht am Scheideweg: Will sie glaubwürdig für Demokratie und Freiheit eintreten – oder sich von den Bildern des Tages treiben lassen und jene bestrafen, die seit einem Jahr um ihr Überleben kämpfen?
Die Antwort sollte klar sein.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von © European Union 2019 – Source: EP, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=80450638
Artikel veröffentlicht am: Donnerstag, 18. September 2025