„Firma des Völkermords“ – Der antisemitische Angriff auf El Al in Paris
Hass, Zerstörung und Rückzug: Nach einer schweren Attacke auf die Büros der israelischen Fluggesellschaft El Al in Paris zieht das Unternehmen seine israelischen Mitarbeitenden ab. Der Vorfall ist kein Einzelfall – er ist das Symptom eines Europas, das die Kontrolle über seinen eigenen moralischen Kompass verliert.

Mitten im Herzen Europas, in der Stadt der Lichter, wurde in der Nacht ein dunkles Zeichen gesetzt: Die Büros der israelischen Fluggesellschaft El Al am Flughafen Paris wurden Ziel eines gewalttätigen, klar antisemitisch motivierten Angriffs. Auf Wände und Fenster wurde in roter Farbe gesprüht: „Firma des Völkermords“, „Free Palestine“, begleitet von Zerstörung und Einschüchterung. Was aussieht wie ein Graffiti, ist in Wahrheit eine politische Botschaft – mit einem Ziel: Juden und Israelis einzuschüchtern, öffentlich zu brandmarken und zur Zielscheibe zu machen.
Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. El Al kündigte an, alle israelischen Bodenmitarbeitenden aus Paris abzuziehen. Fortan werden die Dienstleistungen vor Ort von einer externen Firma übernommen. Es ist eine Kapitulation – keine moralische, aber eine notwendige operative Entscheidung. Denn wenn der Staat, in dem ein Unternehmen operiert, seine Sicherheit nicht gewährleisten kann, bleibt kein Handlungsspielraum mehr.
Der Terror richtet sich nicht nur gegen Israel – sondern gegen jüdische Präsenz in Europa
Die Täter wussten genau, was sie tun. El Al ist nicht irgendeine Fluggesellschaft. Sie trägt Israels Flagge auf dem Leitwerk ihrer Flugzeuge, sie symbolisiert nationale Souveränität, Sicherheit, Heimat. Der Angriff auf El Al ist ein Angriff auf alles, was jüdisches Selbstbewusstsein ausmacht. Wer diese Büros zerstört, will keine politische Diskussion führen – er will Angst verbreiten, Delegitimierung säen, Israel als „Schandfleck“ markieren.
Dass dies ausgerechnet in Frankreich geschieht, ist doppelt erschütternd. Frankreich – ein Land mit der größten jüdischen Gemeinde Europas. Ein Land, das sich einst aufklärerische Werte wie Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit auf die Fahnen schrieb. Und doch: Die Realität ist längst eine andere.
Wenn Macron schweigt, brennen jüdische Einrichtungen
Verkehrsministerin Miri Regev sprach Klartext: Die Haltung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron trage Mitschuld. Seine jüngsten Aussagen zur Situation in Gaza und seine indirekte Legitimierung von Hamas-Narrativen seien „Geschenke an den Terrorismus“. Und sie hat recht: Wer in einer aufgeheizten Atmosphäre die Täter-Opfer-Rollen öffentlich verwischt, ermutigt jene, die auf der Straße den „Kampf“ zu Ende führen wollen – nicht mit Worten, sondern mit Gewalt.
Was Macron in Reden formuliert, nehmen Extremisten auf der Straße als Erlaubnis. Der antisemitische Mob versteht Zwischenzeilen besser als juristische Definitionen. Wer sich mit der Hamas „besorgt“ zeigt, spricht in ihren Augen deren Sprache. Und wer Israel vorwirft, „Verhältnismäßigkeit“ zu überschreiten, gibt jenen Rückenwind, die Israel dämonisieren – von Buenos Aires bis Paris.
Es ist nicht nur El Al: Die Liste wächst
Der Angriff in Paris ist kein Einzelfall. Vor wenigen Tagen wurden jüdische Fluggäste auf einem Iberia-Flug mit koscherem Essen beliefert – versehen mit der Aufschrift „Free Palestine“. Zuvor wurden 52 jüdische Jugendliche ohne stichhaltige Begründung von einem Vueling-Flug ausgeschlossen. Alle Vorfälle ereigneten sich im westlichen Europa – dort, wo man sich gerne mit humanistischen Werten brüstet, aber zunehmend versagt, wenn es um die Sicherheit jüdischer Menschen geht.
Es ist ein schleichendes Gift, das sich in Europas Adern ausbreitet: Antizionismus, der sich nur noch mühsam hinter einem Deckmantel aus „Menschenrechtskritik“ versteckt, und Antisemitismus, der offen auf Mauern, Schilder und Flugtickets geschrieben wird.
Wenn Europa jetzt nicht handelt, wird es zum Komplizen
Die französische Polizei hat Ermittlungen aufgenommen – das ist das Mindeste. Doch was es wirklich braucht, ist ein deutliches, öffentliches politisches Signal. Eines, das unmissverständlich klarmacht: Ein Angriff auf eine israelische Einrichtung ist ein Angriff auf unsere gemeinsamen Werte. Wer Israel „Völkermord“ vorwirft, während dieser Staat sich gegen islamistischen Terror verteidigt, betreibt nicht nur moralischen Bankrott – er normalisiert Hass gegen Juden.
Europa darf nicht weiter schweigen. Es reicht nicht, antisemitische Taten zu verurteilen, wenn sie geschehen. Man muss die Atmosphäre bekämpfen, die solche Taten überhaupt ermöglicht. Und das bedeutet auch: Medien, Politiker und Institutionen müssen Verantwortung übernehmen für ihre Worte, ihre Schlagzeilen, ihre Narrative.
Wer El Al vertreibt, vertreibt Israel – und das Judentum
El Al ist nicht nur eine Fluglinie. Sie ist ein Symbol. Ihr Rückzug aus Paris ist ein Rückzug des israelischen Staates aus einem Teil Europas – unter Druck, unter Drohungen, unter Schweigen. Das darf nicht das neue Normal sein.
Was heute mit roten Parolen an Wänden beginnt, endet morgen mit Boykotten, Gewalt und Vertreibung. Europa kennt diesen Weg – und er führt nicht ins Licht.
Autor: Redaktion
Artikel veröffentlicht am: Donnerstag, 7. August 2025