Urlaubsinsel oder Frontlinie? Griechische Ferienorte rüsten sich für anti-israelischen „Tag des Zorns“


Pro-palästinensische Protestwelle auf über 25 Inseln geplant – gezielte Einschüchterung israelischer Touristen unter dem Vorwand „Solidarität mit Gaza“ • Antiisraelische Stimmung greift um sich – während Athen schweigt oder sogar applaudiert

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Was als Traumurlaub beginnt, kann für viele israelische Reisende am kommenden Sonntag zu einem Albtraum werden. In Griechenland, einem der beliebtesten Reiseziele israelischer Urlauber, wird derzeit ein „Tag des Zorns für Gaza“ vorbereitet – mit über 25 geplanten Kundgebungen, darunter auf Inseln wie Rhodos, Kos, Kreta, Lesbos und Samos. Getragen wird die Kampagne von lokalen BDS-Gruppen und linksextremen Kollektiven, koordiniert über einen Telegram-Kanal mit knapp 3.000 Unterstützern. Ziel ist es, mit öffentlichen Protesten, Parolen, Flugblättern und gezielten Provokationen gegen israelische Touristen zu demonstrieren – vorzugsweise dort, wo diese sich besonders sichtbar aufhalten.

Was hier als Aktivismus verkauft wird, ist in Wahrheit eine gefährliche Zuspitzung einer Kampagne, die seit Monaten an Fahrt aufnimmt: die systematische Delegitimierung Israels – nun auf griechischem Boden und mitten in der Hochsaison. Schon in den letzten Wochen kam es zu Vorfällen: Eine israelische Kreuzfahrt wurde blockiert, Jugendliche in einem Nachtclub in Rhodos angegriffen, antisemitische Graffiti übersäten zentrale Plätze Athens. Die Botschaft ist klar: Israelische Touristen sollen sich nicht mehr willkommen fühlen. Und die griechischen Behörden? Halten sich auffallend zurück – oder stellen sich gar auf die Seite der Protestierenden.

„Nicht in unserem Land, nicht in unserem Namen“ – aber mit israelischem Geld

Die Protestkampagne läuft unter dem Slogan „Not in Our Land – Not in Our Name“. Was wie eine pazifistische Botschaft klingt, ist in Wirklichkeit ein Frontalangriff auf die Präsenz israelischer Staatsbürger in Griechenland. Mit anderen Worten: Wer die IDF unterstützt oder aus Israel stammt, soll seinen Urlaub woanders verbringen. Dass dabei jüdische Touristen pauschal stigmatisiert werden, stört die Organisatoren offenbar wenig – im Gegenteil: Die Nähe zum israelischen Militär wird zur Rechtfertigung für öffentliche Anfeindung.

Ausgerechnet in einem EU-Land, das wirtschaftlich erheblich vom israelischen Tourismus profitiert, formiert sich ein Klima, das an Boykott, Einschüchterung und offene Hetze erinnert. Jeden Tag landen rund 45 Maschinen aus Israel in Griechenland. Und dennoch wird israelischen Touristen nun signalisiert: Ihr seid hier nicht erwünscht. Es ist eine doppelte Perversion: Man kassiert ihre Devisen – und dämonisiert ihre Herkunft.

Der Bürgermeister als Brandbeschleuniger

Besonders verstörend ist die Haltung des Bürgermeisters von Athen, Haris Doukas. Auf diplomatische Bedenken der israelischen Botschaft, die auf die zunehmende antisemitische Graffiti und verbalen Anfeindungen in der Hauptstadt aufmerksam machte, reagierte Doukas nicht mit Verständnis – sondern mit einer Generalabrechnung gegen Israel: Von „Völkermord“ war die Rede, von „unzensierter Kritik“, und er warf dem Botschafter vor, sich über Wandschmierereien aufzuregen, während „Kinder in Gaza hungern“. Dass Doukas sich damit auf das fragwürdige moralische Niveau antisemitischer Israel-Boykotte begibt, scheint ihm nicht bewusst zu sein – oder schlimmer noch: Es ist ihm gleichgültig.

Diese Haltung ist keine Marginalie. Wenn politische Verantwortungsträger das antisemitische Framing „Völkermord“ übernehmen und israelische Touristen zum Problem erklären, dann ist der Nährboden für Eskalationen geschaffen. Denn die Botschaft an radikale Aktivisten lautet: Ihr habt freie Bahn.

Wo bleibt Europas Stimme gegen Antisemitismus?

Es ist kaum vorstellbar, dass ähnliche Proteste gegen arabische Touristen, Amerikaner oder Franzosen in europäischen Urlaubsorten derart geduldet – oder gar verteidigt – würden. Doch wenn es um Israel geht, gelten offenbar andere Maßstäbe. Eine Normalisierung antiisraelischer Feindseligkeit hat in Teilen Europas längst begonnen. Und Griechenland, das sich noch vor wenigen Jahren als enger Partner Israels positionierte, scheint inzwischen auf eine gefährliche Gratwanderung zwischen Appeasement und Akzeptanz antiisraelischer Hetze einzuschwenken.

Die EU-Kommission schweigt. Der griechische Außenminister schweigt. Die Reiseveranstalter schweigen. Dabei ginge es längst nicht mehr nur um Meinungsfreiheit, sondern um den Schutz jüdischen Lebens – auch auf Ferieninseln.

Israelische Reisende sind nicht allein

Das israelische Diaspora-Ministerium und das Zentrum zur Bekämpfung von Antisemitismus und Delegitimierung verfolgen die Lage mit wachsender Sorge. Man sei im Austausch mit den griechischen Sicherheitsbehörden, heißt es. Auch die jüdischen Gemeinden Griechenlands sind alarmiert – nicht zuletzt, weil sie selbst ins Visier geraten könnten. Denn wenn israelische Touristen öffentlich bloßgestellt werden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis jüdische Institutionen erneut bedroht werden.

Was bleibt, ist eine bittere Erkenntnis: Der „Tag des Zorns“ ist kein einmaliger Vorfall, sondern Teil einer schleichenden Verschiebung. Israelhass wird wieder salonfähig – verpackt als Menschenrechtskampf, getarnt als „Solidarität“. Doch wer Israel dämonisiert und Juden einschüchtert, ist nicht Teil der Lösung. Er ist Teil eines neuen alten Problems.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot

Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 6. August 2025

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