Vergleich mit Auschwitz – ausgerechnet von einer EU-Vize: Das ist keine Kritik, das ist Hetze
Eine Vizepräsidentin der EU-Kommission vergleicht Gaza mit dem Holocaust. Es ist der Moment, in dem sich das moralische Fundament Europas selbst demontiert – unter tosendem Applaus der Ahnungslosen.

In der spanischen Morgensendung Hoy por hoy spricht Teresa Ribera, Vizepräsidentin der EU-Kommission, die Worte, die man nicht mehr zurücknehmen kann. Sie vergleicht die Lage im Gazastreifen mit dem Holocaust. Mit dem Warschauer Ghetto. Mit der Befreiung von Auschwitz-Birkenau. Die Bilder, sagt sie, seien „grauenhaft, unerträglich, unmenschlich und unmoralisch“. Gemeint sind nicht die Massaker vom 7. Oktober. Gemeint ist Israel.
Diese Entgleisung ist kein Ausrutscher, keine hitzige Formulierung im Eifer des Interviews. Sie ist kalkuliert. Politisch motiviert. Und sie trifft mitten ins Herz des jüdischen Gedächtnisses – und der europäischen Verantwortung.
Wenn Täter und Opfer getauscht werden
Der Vergleich Riberas ist nicht nur geschichtsvergessen. Er ist bösartig. Denn er unterstellt, Israel – der Staat der Holocaust-Überlebenden, der Schutzraum für das jüdische Volk – handle heute wie die Nationalsozialisten einst. Es ist die perfide Umkehrung aller Tatsachen: Der Staat, der sich gegen eine mörderische Terrororganisation verteidigt, wird gleichgesetzt mit dem größten Vernichtungsregime der Geschichte.
Ein solcher Vergleich ist keine Meinung. Er ist Brandbeschleuniger. Er relativiert das industrielle Morden in den Gaskammern. Er setzt gezielte Kriegsoperationen – so hart sie auch sein mögen – auf eine Stufe mit dem systematischen Auslöschen eines ganzen Volkes. Und er öffnet die Tür für eine neue Welle von Antisemitismus, die sich heute nicht mehr als solcher zu erkennen gibt, sondern sich im Deckmantel der Menschenrechte tarnt.
Die große Heuchelei europäischer Moral
Teresa Ribera ist nicht irgendwer. Sie ist Vizepräsidentin der Europäischen Kommission – jenes Gremiums, das sich wie kein anderes als moralische Instanz Europas versteht. Und doch wird ihr infamer Vergleich weder parteiintern noch von der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen öffentlich zurückgewiesen. Schweigen also. Wieder einmal.
Dabei weiß man auch in Brüssel, dass im Gazastreifen keine „Hungersnot“ herrscht, wie Ribera behauptet. Man kennt die UN-Berichte, die keine Evidenz für gezielten Hunger durch Israel liefern. Man kennt die Zahlen: über 20.000 Hilfskonvois seit Kriegsbeginn, trotz der ständigen Bedrohung durch Tunnel, Waffenlager und Terror-Angriffe aus Schulen, Moscheen und Kliniken.
Und man weiß, dass Hamas gezielt auf ziviles Leid setzt – nicht trotz, sondern wegen der medialen Wirkung. Teresa Ribera weiß das auch. Aber ihr geht es nicht um Wahrheit, sondern um Wirkung.
Gaza ist kein Ghetto. Und Israel ist nicht Nazi-Deutschland.
Der Gazastreifen ist kein eingemauertes Ghetto, sondern ein von der Hamas regiertes Gebiet, das wiederholt zur Terrorbasis gegen Israel wurde. Israel hat sich 2005 vollständig zurückgezogen – und erhielt statt Frieden Raketen.
Dass Europa diesen fundamentalen Unterschied nicht mehr benennt, sondern verwischt, ist Teil eines größeren Problems: Die moralische Sprache, einst entwickelt, um aus dem Holocaust Lehren zu ziehen, wird heute gegen die Überlebenden selbst gewendet. „Nie wieder“ soll offenbar für alle gelten – außer für Israel.
Was wirklich unmenschlich ist
Unmenschlich ist, wenn ein Staat gezwungen ist, unterirdische Terrorsysteme inmitten von Schulen zu zerstören – und sich dabei moralisch rechtfertigen muss, während seine Gegner Menschen als lebende Schutzschilde missbrauchen. Unmenschlich ist, wenn eine Terrororganisation ihre eigene Bevölkerung als Propagandawaffe instrumentalisiert. Und unmenschlich ist, wenn westliche Politiker diesen Zynismus nicht nur durchgehen lassen, sondern auch noch legitimieren.
Wenn sich heute in Spanien, Irland oder Belgien führende Politiker offen für Sanktionen gegen Israel aussprechen, während sie über die Hamas kein Wort verlieren, dann ist das kein Ausdruck humanistischer Prinzipien. Es ist das Resultat einer zynischen, postkolonialen Ideologie, in der der Jude – sobald er sich verteidigt – nicht mehr Opfer, sondern „Unterdrücker“ ist.
Europa steht an einem moralischen Abgrund
Teresa Ribera hat mit einem Satz das Erbe der europäischen Nachkriegspolitik verraten. Wer Auschwitz als Vergleich für Gaza heranzieht, verhöhnt die Toten von Treblinka, Bergen-Belsen und Majdanek. Er beleidigt die Überlebenden – und beleidigt auch jene, die im Krieg gegen die Hamas ihr Leben riskieren, um ihr Volk zu schützen.
Die Frage ist: Was passiert jetzt? Wird Ursula von der Leyen, deren Familie selbst von den Nazis verfolgt wurde, sich positionieren? Wird Europa den Mut aufbringen, die Grenze zu ziehen – zwischen berechtigter Kritik und antisemitischer Verdrehung der Geschichte?
Oder wird man wieder schweigen – und damit ein weiteres Stück Menschlichkeit verlieren?
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Ministry of the Presidency. Government of Spain, Attribution, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=103389102
Artikel veröffentlicht am: Donnerstag, 31. Juli 2025