Israels Fußball-Nationaltrainer in Athen attackiert – Antisemitische Gewalt in Griechenland eskaliert immer weiter
Nach Angriffen auf israelische Jugendliche und das „Sifnos-Schiff“ trifft es nun den prominentesten Vertreter des israelischen Fußballs: Nationaltrainer Ran Ben Shimon wurde in Athen auf offener Straße angegriffen – weil er Hebräisch sprach.

Die Welle antiisraelischer Übergriffe in Griechenland reißt nicht ab. In Athen ist es nun zu einem besonders beunruhigenden Vorfall gekommen: Der israelische Nationaltrainer Ran Ben Shimon sowie sein Co-Trainer Gal Cohen wurden von einem pro-palästinensischen Aktivisten auf der Straße attackiert. Der Mann schrie „Free Palestine!“ und bedrängte den Trainer körperlich – offenbar nachdem er die beiden auf Hebräisch sprechen hörte. Nur durch das Eingreifen von Passanten konnte der Angreifer zurückgedrängt werden. Ben Shimon ließ sich nicht beirren, begleitete wie geplant das Spiel zwischen Hapoel Be’er Sheva und AEK Athen – und reiste anschließend zurück nach Israel.
„Das war ein hässlicher Vorfall, aber er wurde schnell und effektiv gelöst“, erklärte Ben Shimon gegenüber israelischen Medien. „Ich bedaure die Ignoranz und Dreistigkeit dieses Mannes. Ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt wusste, wen er vor sich hatte. Ich gehe vielmehr davon aus, dass er uns attackiert hat, weil wir Israelis sind und Hebräisch gesprochen haben.“
Ben Shimon und Cohen waren in offizieller Funktion als Beobachter bei internationalen Spielen israelischer Vereine unterwegs – unter anderem bei Maccabi Tel Aviv in Zypern und zuletzt eben in Athen. Der Angriff gegen sie ist kein Einzelfall: Erst vor wenigen Wochen waren israelische Jugendliche auf Rhodos Ziel antisemitischer Gewalt geworden. Auch das Festsetzen israelischer Staatsbürger durch pro-palästinensische Demonstranten auf der Fähre nach Sifnos hatte international für Schlagzeilen gesorgt.
Israelische Offizielle zeigen sich zunehmend alarmiert über die sich häufenden Zwischenfälle – insbesondere in Griechenland, das bislang als sicheres Reiseziel galt. Während die örtlichen Behörden in Athen schnell eingriffen, bleibt die tieferliegende Problematik bestehen: Israelische Reisende, Sportler und Funktionäre werden in Teilen Europas zunehmend zur Zielscheibe radikalisierter Aktivisten, die Antizionismus und offenen Judenhass nicht mehr zu unterscheiden wissen – oder bewusst vermischen.
Für Ben Shimon ist klar: Einschüchtern lässt er sich nicht. „Ich bin stolz darauf, mein Land überall auf der Welt zu vertreten. So ein Vorfall wird mich nicht davon abhalten.“ Seine Worte sind deutlich – und doch bleibt die Frage, wie sicher Israelis und Juden sich künftig in Ländern wie Griechenland fühlen können. Wenn selbst ein Nationaltrainer mitten in einer europäischen Hauptstadt nicht unbehelligt die Straße entlanggehen kann, ist das kein Randproblem mehr – sondern ein alarmierendes Zeichen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Steindy (Diskussion) 12:58, 22 June 2016 (UTC) - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49643704
Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 29. Juli 2025