Ein Verbündeter mit Rückgrat: Warum Israels Dank an Ulysse Ellian mehr als diplomatische Geste ist
Der niederländische Abgeordnete mit iranischen Wurzeln steht an Israels Seite – mit einer Klarheit, wie sie Europa heute bitter nötig hat. Bei seinem Besuch in Jerusalem fordert er die Einstufung der Revolutionsgarden als Terrororganisation und warnt vor wachsendem Judenhass.

Als der niederländische Parlamentsabgeordnete Ulysse Ellian am Montag in Jerusalem mit der israelischen Vizeaußenministerin Sharren Haskel zusammentraf, wurde deutlich: Hier begegneten sich zwei Menschen, die aus Erfahrung sprechen – und aus Überzeugung.
Ellian, Sohn iranischer Dissidenten, die nach der islamischen Revolution 1979 aus Teheran fliehen mussten, ist in den Niederlanden längst als eine der markantesten Stimmen gegen das iranische Regime bekannt. Er lebt unter permanentem Polizeischutz, weil sein klarer Kurs gegen Islamismus, Teheran und den Antisemitismus nicht nur politische Gegner, sondern auch fanatische Feinde mobilisiert hat. Und doch sagt er in Jerusalem einen Satz, der wie ein Schwur klingt: „Ich werde Israel nicht allein lassen im Kampf gegen dieses Regime.“
Während sich weite Teile der Europäischen Union winden, wenn es um den wahren Charakter der Islamischen Revolutionsgarden geht, spricht Ellian aus, was längst politischer Konsens sein müsste: Die Revolutionsgarden sind keine Armee, sie sind das verlängerte Messer eines Staates, der Terror, Instabilität und Judenhass als außenpolitische Strategie betreibt. Ellian fordert, dass die EU sie endlich offiziell als Terrororganisation einstuft. Und er tut dies nicht aus israelischer Loyalität – sondern aus europäischem Verantwortungsgefühl.
Denn, so betont er: Das iranische Regime sei eine Bedrohung nicht nur für Israel, sondern auch für Europa, für den Westen, für alle, die frei leben wollen. Es ist diese unmissverständliche Haltung, die Haskel dazu veranlasst, ihn als „eine der mutigsten Stimmen Europas“ zu bezeichnen. Und man spürt: Das ist kein diplomatischer Lobpreis, sondern Anerkennung für eine moralische Haltung, die in Europas Parlamenten zur Rarität geworden ist.
Ein weiterer zentraler Punkt ihres Gesprächs war die Stärkung von Holocaust-Bildung in Europa. Gerade angesichts des dramatischen Anstiegs antisemitischer Übergriffe nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober betonten beide die Notwendigkeit, jüdische Gemeinden besser zu schützen – nicht nur physisch, sondern auch politisch. Wer in Zeiten wie diesen zu Juden schweigt, macht sich mitschuldig an ihrer Verunsicherung.
Ellian weiß, was es bedeutet, vom Regime bedroht zu werden. Seine Stimme hat Gewicht, nicht trotz, sondern wegen seiner Herkunft. In Afghanistan geboren, nachdem seine Eltern vor den Mullahs geflohen waren, verkörpert er das, was die Feinde Israels am meisten fürchten: Einen selbstbewussten, aufgeklärten und unerschütterlich solidarischen Europäer mit Rückgrat.
Dass Ellian zum ersten Mal Israel besucht, ist weit mehr als eine persönliche Geste. Es ist ein symbolischer Schulterschluss in einer Zeit, in der Israel von vielen europäischen Regierungen öffentlich zurechtgewiesen, aber hinter verschlossenen Türen um Erkenntnisse, Kooperation und Expertise gebeten wird. Es ist der Besuch eines Politikers, der sich nicht versteckt, der nicht abwiegelt, der nicht relativiert. Sondern der sagt, was ist – und wer verantwortlich ist.
In Zeiten wachsender Feindseligkeit gegenüber Israel, inmitten einer antisemitischen Welle, die sich in Universitäten, Redaktionen und auf Europas Straßen ausbreitet, ist Ellian ein lebendiges Gegenbild. Er steht für Prinzipientreue statt Opportunismus, für Wahrheit statt ideologischer Akrobatik.
Israel hat sich bei Ellian bedankt – und dieser Dank ist nicht nur höflich, sondern notwendig. Denn jede Gesellschaft, die noch an Werte glaubt, braucht Menschen wie ihn. Und Europa täte gut daran, ihm zuzuhören, bevor es wieder zu spät ist.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Außenministerium Israel
Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 23. Juli 2025