Slowenien verbietet Smotrich und Ben-Gvir die Einreise – ein politischer Dammbruch in Europa


Der Bann gegen zwei israelische Minister sorgt für Empörung – und entlarvt einen gefährlichen Doppelstandard in Europas Nahost-Politik.

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Mit einer Entscheidung, die Signalwirkung entfalten dürfte, hat Slowenien als erstes EU-Mitgliedsland angekündigt, Israels Finanzminister Bezalel Smotrich und Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir mit einem Einreiseverbot zu belegen. Die beiden werden von der slowenischen Außenministerin Tanja Fajon wegen angeblich „völkermörderischer Aussagen“ gegenüber Palästinensern zu „personae non gratae“ erklärt. Damit überschreitet Ljubljana eine rote Linie – nicht nur diplomatisch, sondern auch moralisch.

Denn erstmals trifft eine EU-Regierung offen eine Maßnahme gegen demokratisch gewählte israelische Regierungsmitglieder – und das inmitten eines beispiellosen Krieges, der Israel nach dem brutalen Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 in einen permanenten Verteidigungszustand versetzt hat. Der slowenische Schritt reiht sich ein in eine Entwicklung, bei der der jüdische Staat zunehmend an den Pranger gestellt wird – während Terrororganisationen wie die Hamas in der internationalen Debatte immer wieder verharmlost oder gar bemäntelt werden.

Eine gezielte Isolierung Israels

Fajons Entscheidung fällt nicht zufällig in eine Phase wachsender israelischer Isolation in Teilen der westlichen Öffentlichkeit. Bereits im Juni hatten Kanada, Australien, Neuseeland und Großbritannien Sanktionen gegen Smotrich und Ben-Gvir verhängt. Auch dort ging es um angeblich „extreme“ oder „monströse“ Äußerungen zu Gaza. Dass die Aussagen teils aus dem Kontext gerissen wurden – etwa als Reaktionen auf Hamas-Propaganda, Drohungen gegen israelische Zivilisten oder Aufrufe zur Judenvernichtung – spielte offenbar keine Rolle. Die politische Symbolik schien wichtiger als die Differenzierung.

Washington äußerte sich auffällig deutlich gegen die britischen Sanktionen. US-Botschafter Warren Stephens warnte in einer offiziellen Stellungnahme, dass Maßnahmen gegen gewählte israelische Amtsträger dem gemeinsamen Ziel eines friedlichen Nahen Ostens schaden würden. Die USA setzen stattdessen auf Einigkeit im Kampf gegen die Hamas und für die Sicherheit Israels – eine Haltung, die in der EU zunehmend in Frage gestellt wird.

Europa driftet ab – in eine gefährliche Richtung

Sloweniens Regierung hat sich in den vergangenen Monaten immer weiter von Israels Perspektive entfernt. Bereits die diplomatische Anerkennung eines „Staates Palästina“ war ein politisches Signal an die eigene linke Basis – und ein Affront gegen den jüdischen Staat, der täglich gegen eine Terrororganisation kämpft, deren erklärtes Ziel seine Vernichtung ist.

Dass nun ausgerechnet Israel wegen angeblich „völkermörderischer Rhetorik“ kritisiert wird, während sich Hamas-Kommandeure in Katar und Teheran über die mediale Rückendeckung freuen können, zeigt die Schieflage der westlichen Debatte. Die Sprache des israelischen Rechtsaußenlagers mag provokant und martialisch sein – doch sie ist nicht Ursache, sondern Folge eines Krieges, den Israel sich nicht ausgesucht hat.

Israel wird sich selbst gegen extreme Stimmen in der eigenen Regierung positionieren müssen. Doch es ist ein Unterschied, ob das innerhalb der israelischen Demokratie geschieht – oder ob europäische Regierungen beginnen, einzelne Politiker selektiv auszugrenzen, während sie gegenüber tatsächlichen Hasspredigern auf arabischer Seite schweigen.

Die Gefahr der moralischen Einseitigkeit

Der Schritt Sloweniens markiert einen Dammbruch. Wenn erstmals EU-Länder beginnen, Israels Minister wie Pariahs zu behandeln, ohne gleichzeitig Terrorapologeten oder antisemitische Hetzer in der islamischen Welt mit gleicher Schärfe zu sanktionieren, dann wird aus politischer Kritik ein gefährlicher moralischer Relativismus. Der jüdische Staat wird delegitimiert – nicht wegen seiner Taten, sondern wegen seiner Existenz in einem feindlichen Umfeld.

Wer israelische Minister aus dem demokratischen Diskurs ausschließt, während er gleichzeitig mit dem Iran oder der palästinensischen Autonomiebehörde Geschäfte macht, sendet ein fatales Signal: Israel ist der Störenfried – nicht der Aggressor, sondern das Hindernis auf dem Weg zur westlichen Weltordnung, die sich von moralischer Klarheit verabschiedet hat.

Es bleibt zu hoffen, dass andere EU-Staaten sich diesem Kurs nicht anschließen. Denn eine Welt, in der Terror verharmlost und Selbstverteidigung kriminalisiert wird, ist keine bessere – sondern eine gefährlichere.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Freitag, 18. Juli 2025

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