„Intifada! IsraHell!“ – Berliner Demonstration zeigt neue Stufe des Hassdiskurses


Etwa 300 Teilnehmer marschierten am 1. November durch Berlin-Mitte. Unter Rufen nach „Intifada“ und offenen Solidaritätsbekundungen mit der Hamas zeigten sich erneut antisemitische Narrative – und eine gefährliche Radikalisierung der Straßenproteste.

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Berlin erlebte am Samstag erneut eine israelfeindliche Demonstration, die in ihrer Rhetorik und Symbolik kaum noch zwischen politischer Kritik und offenem Hass unterscheidet. Rund 300 Teilnehmer zogen nach Angaben von Beobachtern und der Polizei durch Berlin-Mitte – lautstark, aggressiv und mit Parolen, die an die schlimmsten Tage vergangener Intifaden erinnerten.

Immer wieder hallten Rufe wie „Intifada! Intifada!“ und „Free Palestine – from the river to the sea“ durch die Straßen, begleitet von Trommeln, Fahnen und Transparenten mit der Aufschrift „IsraHell“. Der Begriff, der Israel als „Höllenstaat“ diffamiert, steht seit Jahren auf der Beobachtungsliste der Sicherheitsbehörden, weil er klar antisemitisch konnotiert ist und auf die Dämonisierung des jüdischen Staates zielt.

Veranstalter der Kundgebung war nach Informationen aus Sicherheitskreisen das „Palästinensische Nationalkomitee“, eine Gruppierung mit ideologischer Nähe zur Terrororganisation PFLP. Einer der Hauptredner forderte offen „Widerstand mit allen Mitteln“ gegen Israel – eine Formulierung, die im Kontext dieser Szene regelmäßig als Aufruf zu Gewalt verstanden wird.

Alte Feindbilder in neuer Lautstärke

In mehreren Redebeiträgen wurde Israel als „Besatzungsstaat in seiner Gesamtheit“ bezeichnet. Der seit Jahrzehnten widerlegte Mythos, Juden seien „europäische Siedler“ im Nahen Osten, wurde ebenfalls wiederholt. Damit greifen die Demonstranten ein antisemitisches Narrativ auf, das den jüdischen Bezug zum Land Israel leugnet und die Existenz des Staates selbst delegitimiert.

Zwar blieb die Versammlung nach Polizeiangaben überwiegend friedlich, doch die Wortwahl vieler Teilnehmer verdeutlichte, wie tief der Hass inzwischen im öffentlichen Diskurs verankert ist. Beobachter berichten, dass Parolen wie „Long live Hamas“ und „Boycott Israel“ offen und ohne Widerspruch aus der Menge skandiert wurden.

Sorge vor weiterer Radikalisierung

Sicherheitskreise sehen in der Demonstration ein weiteres Warnsignal. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 haben israelfeindliche Proteste in Deutschland deutlich zugenommen – sowohl in Zahl als auch in Radikalität. Während sich ein Teil der Teilnehmer auf angeblich humanitäre Anliegen beruft, werden die Kundgebungen zunehmend von extremistischen Gruppen unterwandert, die Israel das Existenzrecht absprechen und Terrorgruppen wie Hamas oder PFLP glorifizieren.

Die Berliner Polizei war mit einem größeren Aufgebot im Einsatz, hielt sich jedoch weitgehend zurück, um Eskalationen zu vermeiden. Einige Plakate mit verbotenen Symbolen wurden nach Beobachtungen von Journalisten beschlagnahmt. Strafanzeigen wegen Volksverhetzung oder Billigung von Straftaten könnten folgen.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X @JFDA_eV

Artikel veröffentlicht am: Sonntag, 2. November 2025

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