Angriff vor den Augen der eigenen Kinder: Jüdischer Mann in Montreal brutal überfallen


Ein jüdischer Mann wird auf offener Straße brutal überfallen – und das vor den Augen seiner beiden kleinen Kinder.

haOlam-News.de - Nachrichten aus Israel, Deutschland und der Welt.

Ein Hassverbrechen, das nicht nur den Angegriffenen, sondern auch seine Familie zutiefst erschüttert – und ein Zeichen dafür, dass antisemitische Gewalt in der westlichen Welt keineswegs gebannt ist. In Montreal wurde ein jüdischer Mann Mitte 30 am vergangenen Freitag auf offener Straße Opfer eines brutalen Angriffs – und das vor den Augen seiner beiden Kinder.

Die schockierenden Bilder, die der kanadische Sender CBC veröffentlichte, zeigen einen Mann, der sich über das Opfer beugt und ihn immer wieder schlägt, während dieser bereits am Boden liegt. Besonders erniedrigend: Der Täter wirft dem Opfer die Kippa in einen Brunnen, ein Symbol der Verachtung gegenüber der jüdischen Identität des Mannes. Anschließend flüchtet der Angreifer. Trotz der offensichtlichen Brutalität der Tat befindet sich der Täter bislang auf freiem Fuß.

Die Polizei von Montreal erklärte, dass der Auslöser der Auseinandersetzung auf dem Video nicht zu erkennen sei und das Opfer nicht lebensgefährlich verletzt wurde. Diese Aussage wirkt angesichts der Bilder allerdings wie eine Beschwichtigung, die der Schwere der Tat nicht gerecht wird. Die Tatsache, dass der Angriff direkt vor den Augen der Kinder stattfand, verstärkt den Eindruck von tief sitzendem Hass und kalter Brutalität.

Was in Montreal geschah, ist kein Einzelfall, sondern Teil eines besorgniserregenden Trends: Antisemitische Übergriffe nehmen auch in liberalen Gesellschaften zu, und immer öfter scheinen die Täter zu glauben, sie könnten ungestraft handeln. Das Wegwerfen der Kippa ist dabei mehr als nur eine symbolische Geste – es ist ein Angriff auf das Existenzrecht und die Identität des Opfers. Es zeigt, dass Juden in der Öffentlichkeit weiterhin Zielscheibe von Aggression und Hass sind.

Die Ohnmacht der Opfer wird durch das Verhalten der Behörden oft noch verstärkt. Wenn die Ermittlungen so schleppend verlaufen und die Täter nicht sofort gefasst werden, fühlt sich die jüdische Gemeinschaft zusätzlich verunsichert. Die Kinder des Opfers haben eine Traumatisierung erlebt, die ihr Leben prägen wird – und es stellt sich die Frage, wie solche Taten in einer Gesellschaft verhindert werden können, die sich selbst als tolerant und inklusiv sieht.

Es ist höchste Zeit, dass Staaten und Gesellschaften nicht nur Lippenbekenntnisse gegen Antisemitismus abgeben, sondern auch konsequent handeln: durch effektive Prävention, eine klare Haltung gegen Hassverbrechen und eine Strafverfolgung, die Täter abschreckt. Der Vorfall in Montreal sollte als Weckruf verstanden werden, der uns allen vor Augen führt, dass Antisemitismus nicht nur ein Relikt der Vergangenheit ist, sondern eine reale Bedrohung der Gegenwart.

Autor: Redaktion

Artikel veröffentlicht am: Samstag, 9. August 2025

haOlam via paypal unterstützen


Hinweis: Sie benötigen kein PayPal-Konto. Klicken Sie im nächsten Schritt einfach auf „Mit Debit- oder Kreditkarte zahlen“, um per Lastschrift oder Kreditkarte zu unterstützen.

Weitere interessante Artikel

Newsletter