Wenn Eltern ihre Kinder nach Islamisten und Massenmördern benennen – ein stilles Bekenntnis zum Hass


Ein Neugeborenes mit dem Namen Yahya Sinwar: Was wie ein Einzelfall klingt, ist in Wahrheit ein tief verstörendes gesellschaftliches Signal.

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Als in der Geburtsstation des Universitätsklinikums Leipzig am Sonntag um 3:34 Uhr der Name „Yahya Sinwar“ auf der Babytafel erschien – garniert mit einem gemalten Herz als i-Punkt –, hätte dies eigentlich ein stiller, privater Moment sein können. Doch es war keiner. Denn dieser Name steht nicht einfach für eine kulturelle Eigenheit oder familiäre Tradition. Er steht für ein bewusste Botschaft. Eine, die nicht ignoriert werden darf.

Yahya Sinwar war nicht etwa ein Dichter, ein Freiheitskämpfer oder ein missverstandener Idealist. Er war einer der führenden Köpfe der Hamas, direkt verantwortlich für das Massaker des 7. Oktobers 2023, bei dem in Israel über 1200 Menschen brutal ermordet und Hunderte verschleppt wurden. Seine Rolle dabei war nicht passiv – sie war zentral. Und als er nach dem Tod von Ismail Haniyya selbst Chef der Terrororganisation wurde, war das keine überraschende Radikalisierung, sondern der logische Höhepunkt eines ideologisch verbrannten Lebens.

Ein Kind nach diesem Mann zu benennen, ist kein Zufall, kein Ausrutscher, keine sprachliche oder kulturelle Unbeholfenheit. Es ist ein Statement. Es ist ein Zeichen für die eigene Weltsicht – eine, die den Massenmord an Zivilisten nicht nur rechtfertigt, sondern offenbar glorifiziert. Wer seinem Kind den Namen eines Terrorfürsten gibt, wählt nicht einfach aus einem Namensbuch. Er wählt eine Identifikation. Und prägt damit bewusst den Weg des Kindes.

Die Unschuld eines Namens – ein Irrtum

In ihrer ersten Reaktion wirkte das Universitätsklinikum Leipzig bemüht neutral. Man habe die »Irritationen und das Unverständnis« bemerkt, wolle nun die Prozesse überdenken. Doch hinter der bürokratischen Sprache verbirgt sich ein gesellschaftliches Problem, das größer ist als eine unglückliche Namensnennung. Es geht um die Frage: Wollen wir in Deutschland wirklich dulden, dass die Namen von Terroristen, Massenmördern und antisemitischen Hassfiguren auf diese Weise rehabilitiert und normalisiert werden?

Natürlich ist »Yahya« ein häufiger Vorname in der arabischsprachigen Welt. Doch der vollständige Name »Yahya Sinwar« ist spezifisch – und schwerlich ein Zufall. Zumal seine Bekanntheit seit dem Massaker von 2023 kaum größer sein könnte. Wer diesen Namen wählt, tut das in einem klaren politischen Kontext – und das wissen auch die Eltern, die sich dafür entschieden haben.

Ein Name ist ein Wegweiser

Ein Name ist mehr als ein Laut. Er ist Identität, Orientierung, ein moralischer Kompass. Er gibt dem Kind eine Geschichte mit, ein Narrativ, ein Weltbild. Wer sein Kind nach einem Mörder nennt, teilt dieser Gesellschaft mit, dass er diesen Mörder nicht nur kennt, sondern verehrt. Es ist ein Erziehungsversprechen – oder vielmehr eine Drohung.

Die Gesellschaft darf darüber nicht schweigen. Der deutsche Staat hat in der Vergangenheit Namen verboten, die beleidigend, herabwürdigend oder zum Gespött führen könnten. Wer sein Kind „Adolf“ nennen will, stößt in der Regel auf Widerstand der Standesämter. Warum sollte es bei einem Namen wie „Yahya Sinwar“ anders sein, wenn die Verbindung zum Terrorchef so eindeutig ist?

Schweigen bedeutet Zustimmung

Ben Salomo, jüdischer Rapper und Aktivist, fragte auf Instagram: »Sollte es in Deutschland erlaubt sein, sein Kind nach einem Terroristen & Massenmörder zu benennen?« Die Antwort kann nur lauten: Nein. Nicht, wenn wir als Gesellschaft unsere Werte ernst nehmen. Nicht, wenn wir dem Antisemitismus nicht noch mehr Raum geben wollen – subtil, leise, aber unübersehbar.

Es geht hier nicht um Meinungsfreiheit oder Namensvielfalt. Es geht um die rote Linie zwischen Leben und Tod, zwischen Zivilisation und Barbarei. Ein Kind ist unschuldig – aber der Name, den es bekommt, ist eine Botschaft der Eltern an die Welt. Und diese Botschaft sagt: Wir ehren diesen Mörder. Wir wollen, dass unser Kind in seinem Schatten aufwächst.

Wer das zulässt, sagt auch: Wir haben nichts gelernt.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot

Artikel veröffentlicht am: Mittwoch, 6. August 2025

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