Messerangriff bei Stromversorger: Frau getötet, zwei Schwerverletzte – Tatverdächtiger festgenommen
In Mellrichstadt in Unterfranken ist es zu einem tödlichen Messerangriff in einem Energieunternehmen gekommen. Drei Menschen wurden Opfer der Tat – eine Frau starb noch am Tatort. Ein 21-jähriger Mitarbeiter steht unter dringendem Tatverdacht.

Ein tödlicher Angriff mit einem Messer hat am Dienstagmorgen die Kleinstadt Mellrichstadt in Bayern erschüttert. In den Räumen der Überlandwerk Rhön GmbH, einem regionalen Energieversorger, wurde eine 59-jährige Frau tödlich verletzt, zwei weitere Angestellte im Alter von 55 und 62 Jahren erlitten schwere Stichverletzungen. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen 21-jährigen deutschen Staatsangehörigen, der selbst Mitarbeiter des Unternehmens sein soll. Er ging offenbar gezielt auf seine Kolleginnen und Kollegen los. Das Motiv ist derzeit unklar. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, das Wohnhaus des Mannes wird aktuell durchsucht.
Der Angriff ereignete sich am frühen Morgen. Gegen 8 Uhr gingen erste Notrufe ein. Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Nach Angaben des Bayerischen Roten Kreuzes kamen über 30 Einsatzkräfte aus Rettungsdienst und Katastrophenschutz zum Einsatz. Für eine der drei betroffenen Personen kam jede Hilfe zu spät: Die 59-jährige Frau erlag ihren schweren Stichverletzungen noch vor Ort. Nach BILD-Informationen wurde sie mehrfach im Oberkörper und Halsbereich getroffen.
Zwei weitere Mitarbeitende wurden mit schweren Verletzungen in umliegende Kliniken gebracht. Lebensgefahr besteht nach aktuellem Stand nicht, heißt es aus Polizeikreisen. Erste Hilfe wurde teils von Kolleginnen und Kollegen geleistet, die auch den mutmaßlichen Täter bis zum Eintreffen der Polizei überwältigten.
Zur Betreuung der Belegschaft wurde ein Team der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) hinzugezogen. Rund 50 Menschen – darunter Zeuginnen und Zeugen der Tat – werden derzeit psychologisch betreut. Die Polizei sicherte unterdessen Spuren am Tatort und befragte erste Zeugen.
Die Tat löst in der Region Entsetzen aus. Die Überlandwerk Rhön GmbH ist ein zentraler Versorger in Unterfranken, beschäftigt rund 220 Mitarbeitende, darunter 20 Auszubildende. Der Firmensitz liegt unweit der Grenze zu Thüringen. Hinweise auf politische oder extremistische Hintergründe gibt es derzeit nicht, teilten die Ermittlungsbehörden mit.
Noch am Mittwoch soll der Tatverdächtige einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft prüft Anklage wegen Mordes und zweifachen versuchten Mordes. Derzeit gehen die Ermittler davon aus, dass der Angriff vorsätzlich und mit erheblicher Brutalität ausgeführt wurde.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Artikel veröffentlicht am: Dienstag, 1. Juli 2025